Friedrich Christian Delius, FCD

Essay Transit Westberlin

Transit Westberlin
Erlebnisse im Zwischenraum
Friedrich Christian Delius / Peter Joachim Lapp
Mit einem Geleitwort von Egon Bahr

© Ch. Links Verlag, Berlin, Oktober 1999
2. Auflage, Januar 2000;
192 Seiten, 166 Abb., Festeinband
34,80 €; 60,20 sFr
ISBN 978-3-861-53198-2

Nur noch antiquarisch erhältlich (ZVAB)


Die Fahrt über die Transitstrecke war für Millionen von Westberlinern und Westdeutschen lange Jahre eine lästige und einprägsame Pflichtübung. Der Reisende fühlte sich nicht als Gast willkommen, sondern wollte die Kilometer zwischen den Grenzübergängen möglichst schnell hinter sich bringen. Eine Fahrt wie durch einen Tunnel, durch ein Land, das den meisten fremd blieb.
Friedrich Christian Delius vergegenwärtigt noch einmal dieses „Transit-Gefühl“. Er erzählt von seinen persönlichen Erlebnissen, von Alltäglichem und Überraschendem, das so oder ähnlich manchem widerfahren ist.
Peter Joachim Lapp richtet den analytischen Blick des Zeithistorikers auf den Transitverkehr. Welche vertraglichen Regelungen ermöglichten ihn überhaupt? Wie lückenlos war die Überwachung der Strecken durch die Staatssicherheit? Wieviele Übergriffe oder Zwischenfälle gab es? Er schildert die beschwerlichen Anfänge des „Interzonenverkehrs“ bis zu den gemäßigteren Bedingungen der achtziger Jahre, als der Stopp an der MINOL-Tankstelle und der Einkauf im Intershop für viele Berlinreisende zur Routine geworden waren.
Erinnerungen von Zeitzeugen und viele seltene Fotos runden die Texte ab und lassen die Erlebnisse im Zwischenraum wieder lebendig werden.

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Pressestimmen:

Friedrich Christian Delius und Peter Joachim Lapp lassen in ihrem Band „Transit Westberlin“ die oft beklemmenden, manchmal unfreiwillig komischen Eindrücke von den DDR-Autobahnen wieder lebendig werden.
Die gut ausgesuchten Bilder dokumentieren Reiseimpressionen – von der Warteschlange am Grenzübergang bis zur legendären Werbetafel für Plaste und Elaste aus Schkopau.
Süddeutsche Zeitung, 13.10.1999

Das neue Buch über den Transitverkehr ist für „eingeborene“ oder „gelernte“ West-Berliner ein wichtiges Geschichtsbuch.
Mit angemessener Akribie beleuchten die Autoren dieses Thema, das in einem Buch festgehalten zu werden längst überfällig war.
Der Tagesspiegel, 11.11.1999

Ein Bilderbuch des Unbehagens, und so nah bringt es die vergangenen Gräuel, das Grau und das leise Grauen, daß dieses Buch allen ans Herz gelegt wird, die sich noch in unbewältigter Ostalgie ergehen sollten.
NDR Radio 3, 22.11.1999

Ernst und nicht ohne Bitterkeit beschreibt Delius minutiös alle Seltsamkeiten, die diese einmalige Einrichtung des Zonenverkehrs mit sich brachte.
Märkische Allgemeine, 05.01.2000

„Transit Westberlin“ ist ein Buch, das sich im Zeichen einer neuen Geschichtsbesinnung den Ost-West-Zwischenzeiten widmet, der unmittelbaren Vergangenheit aus BRD und DDR. Solange sie atmosphärisch noch einigermaßen präsent ist, muß sie unbedingt festgehalten werden.
Frankfurter Rundschau, 08.01.2000

Ein gelungener Band des Schriftstellers Friedrich Christian Delius und des Publizisten Peter Joachim Lapp. Sie behandeln scheinbar nur ein Spezialthema und blättern anhand dessen die Geschichte der deutsch-deutschen Beziehungen auf. „Transit Westberlin. Erlebnisse im Zwischenraum“ heißt der spannende Band, der mit Dokumenten, Erlebnisberichten, Aktenauswertung die Geschichte einer heute irrwitzig wirkenden Normalität entwirft.
Hessischer Rundfunk, 13.04.2000

Ein komprimierter, äußerst interessanter Abriss der 45 Jahre herrschenden Anormalität auf den Verbindungswegen nach West-Berlin.
Deutschland Archiv, 4/2000

Delius/Lapp haben jene unsäglichen Zeiten, da Westberlin nur auf Transitwegen erreichbar war, gründlich in ihrem mit vielen Schwarzweißfotos versehenen Buch aufbereitet. Das Buch überrascht mit vielen, oft bereits in Vergessenheit geratenen Details.
Georg Lentz in Die Woche, 08.09.2000

Vieles in diesem Buch mutet mit dem Abstand eines Jahrzehnts schlicht absurd an. Gerade deshalb aber sollte dieser Teil der deutschen Geschichte nicht in Vergessenheit geraten.Wer unter gelegentlichen „Ostalgie“-Anfällen leidet, kann hier noch einmal die miefige Militanz des SED-Staates an sich vorüberziehen lassen. Nicht nur die Texte haben eine heilsame Wirkung, vor allem sind auch die vielen, zum Teil illegal entstandenen Fotos zu loben.
Neue Ruhr Zeitung, 23.01.2001

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