Friedrich Christian Delius, FCD

Biografisches

Kurzbiografie

Friedrich Christian Delius, geboren im Februar 1943 in Rom, aufgewachsen in Wehrda, Kreis Hünfeld, und Korbach in Hessen. Seit 1963 in Berlin, Studium an der Freien und Technischen Universität (Dr. phil. 1970). 1970 bis 1978 Lektor für Literatur in den Verlagen Klaus Wagenbach und Rotbuch. Prozesse, welche die Siemens AG (1972-76) und Helmut Horten (1979-82) gegen ihn führten, erfolgreich überstanden. Seit 1978 freier Schriftsteller, von 1978-80 in Beek bei Nijmegen/NL, von 1980-84 in Bielefeld. Seitdem lebt er wieder in Berlin (von 2001 bis 2013 in Rom und Berlin).

Georg-Büchner-Preis 2011. Übersetzungen seiner Bücher in 19 Sprachen. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Akademie der Künste Berlin.

Ein kurzes Selbstporträt unter
Selbstporträt mit Schimpansen


BIOGRAFISCHE DATEN

1943 13.2. Geburt in Rom (Vater Pfarrer an der Deutschen Evangelischen Kirche), ältester von vier Geschwistern. Ab Mai in Bad Doberan, Mecklenburg

1944 Wehrda, Kreis Hünfeld, Hessen

1949 Volksschule Wehrda

1953 Alte Klosterschule Bad Hersfeld, altsprachlicher Zweig

1957 Melanchthonschule Steinatal, Hessen

1958 Umzug der Familie nach Korbach in Waldeck, Hessen. Alte
Landesschule, Korbach

1960 Tod des Vaters

1961 Schülerzeitung und Mitarbeit an der Lokalzeitung „Waldeckische
Allgemeine“. Erste Gedichtveröffentlichungen

1963 Abitur. Fabrikarbeit. Studium (Germanistik) an der FU Berlin.
Lektoratsassistent bei Klaus Wagenbach im S. Fischer Verlag, Frankfurt

1964 Gruppe 47 in Sigtuna, Schweden. Teilnehmer auch an den Tagungen der
Gruppe in Berlin (1965), Princeton, USA (1966) und Pulvermühle (1967)

1965 Wechsel zur TU Berlin. Doktorand bei Walter Höllerer. Wahlkontor der
SPD. Erstes Buch, „Kerbholz“, Gedichte

1966/67 Studium in London. Studentenbewegung

1967 Kunstpreis Berlin Junge Generation/Literatur

1970 Promotion mit Der Held und sein Wetter. Lektor im Verlag Klaus Wagenbach, Berlin (arbeitete u.a. mit Kurt Bartsch, Wolf Biermann, Wolfgang Deichsel, Dieter Forte, Erich Fried, Yaak Karsunke, Hartmut Lange, Benno Meyer-Wehlack, Johannes Schenk, Peter Schneider, Klaus Stiller)

1971/72 Villa Massimo-Stipendium, Rom. Dort Arbeit an Unsere Siemens-Welt.

1972 Prozeß der Siemens AG gegen „Unsere Siemens-Welt“. Mitglied des PEN

1973 Schwere Auseinandersetzungen im Verlag Klaus Wagenbach. Mitgründer und Lektor für Literatur des Rotbuch Verlags, Berlin (betreut u.a.: Alfred Behrens, Thomas Brasch, Dario Fo, Christian Geißler, Yaak Karsunke, Erich Köhler, Karl Mickel, Heiner Müller, Helga M. Novak, Aras Ören, Peter Schneider, Stefan Schütz, Jürgen Theobaldy, Peter-Paul Zahl, Dieter E. Zimmer)

1974 Jahrespreis der „Literarischen Hefte“, München

1976 Vergleich beim OLG Stuttgart nach Punktsieg über Siemens AG

1978 Ende der Lektoratsarbeit, freier Schriftsteller. Heirat mit Gisela
Klann. Umzug nach Beek bij Nijmegen, Niederlande

1979 Tochter Mara geboren. Helmut Horten prozessiert gegen die „Moritat auf Helmut Hortens Angst und Ende“

1980 Umzug nach Bielefeld

1982 Bundesgerichtshof weist Hortens Klage ab

1983 Tochter Charlotte geboren

1984 Umzug nach Berlin. Preis für Poesie und Politik der Zeitschrift „Lesezeichen“, Frankfurt

1986 New York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds . Beginn der
Computer-Ära mit Apple Macintosh. Kuratorium des Literaturhauses Berlin (bis 2003).
Jury, später Kuratorium des Alfred-Döblin-Preises (bis 2003)

1989 Gerrit-Engelke-Preis, Hannover

1990 Mit „Birnen von Ribbeck“ letzte Lesung am letzten Tag der letzten
Tagung der Gruppe 47 in Dobris bei Prag

1994 Writer-in-residence an der University of Florida, Gainesville, USA

1994/95 Gastprofessur der Universität Paderborn

1995 Tod der Mutter

1996 Stipendium Schloss Wiepersdorf

1997 Stadtschreiber-Preis Mainz und ZDF/3 Sat. Mitglied der Freien Akademie Hamburg (bis 2012)

1998 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt

1999 Tumoroperation

2000 Writer-in-residence am Dickinson College, Carlisle, USA. Scheidung

2001 Daimler-Chrysler-Stipendium der Casa di Goethe, Rom

2002 Wohnt überwiegend in Rom. Samuel-Bogumil-Linde-Preis (mit Andrzej Stasiuk), Göttingen und Torun/Polen, Laudatio: Irmela von der Lühe. Mitglied des Präsidiums der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (bis 2008)

2003 Gastprofessur Universität Essen. Heirat mit Ursula Bongaerts, Rom, Leiterin der Casa di Goethe (von 1997 bis 2013)

2004 Writer-in-residence an der Washington University, St. Louis, USA
Walter-Hasenclever-Preis, Aachen, Laudatio: Katja Lange-Müller. Brüder-Grimm-Professur an der Universität Kassel. Fontane Preis, Neuruppin, Laudatio: Joachim Kalka. Deutsche Akademie für Fußball-Kultur, Nürnberg

2005 La ricchezza di Europa. Rede im Kapitol, Rom, beim Kongress „Trans Europa Express“. Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus wird zum Buch der Region Heidelberg- Mannheim-Ludwigshafen gewählt

2006 Uraufführung der Oper „Prospero“ von Luca Lombardi in Nürnberg, Libretto FCD und Lombardi

2007 Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen, Laudatio: Irene Ferchl. Kritikerpreis Literatur. Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Joseph-Breitbach-Preis, Laudatio: Heinrich Detering

2008 Stadtschreiber-Preis Bergen-Enkheim

2009 Evangelischer Buchpreis für „Bildnis der Mutter als junge Frau“, Laudatio: Katharina Döbler

2011 Georg-Büchner-Preis, Laudatio: Sibylle Lewitscharoff

2012 Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Laudatio: Martin Lüdke

2013 Ende der zwölfjährigen Rom-Phase. Wohnt mit Ursula Bongaerts in Berlin und zeitweise in Halle/S.

2017 Poetik-Dozentur der Universität Koblenz-Landau. Bundesverdienstkreuz „1. Klasse“. Enkelin Dalia geboren

2019 Dr. h.c. der Universität Rostock

2022  30.5. in Berlin gestorben

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